Vitamin-Ampel
abgelegt im Archiv Bücher-Regal von Susanne Melles am 26.11.06
Den Anfang mache ich mit der Vitamin-Ampel von Sven-David Müller-Nothmann.
Das Buch bietet in einem umfangreichen Tabellenwerk einen Überblick über die Vitamingehalte einzelner Lebensmittel.
Hierbei sind einmal nicht die Werte pro 100 g angegeben. Vielmehr bezieht sich die angegebene Vitaminmenge auf normale Portionsgrößen.
Der Nutzer erfährt also auf einen Blick, wieviel Vitamin B1 zum Beispiel eine Portion gegarte Kichererbsen enthält.
Lästiges Umrechnen entfällt somit.
Gut gefällt mir, dass beim Gemüse in vielen Fällen sowohl die Werte für Frischware wie auch Konserven aufgelistet sind. Die teilweise erheblichen Abweichungen veranlassen vielleicht manchen Leser, häufiger zu frischen Produkten zu greifen.
Der Titel
Vitamin-Ampelist hier etwas irreführend. Die Farben gelb und rot kommen in den Tabellen nämlich nicht vor. Im Tabellenwerk sind nur die Lebensmittel grün markiert, die die jeweils höchsten Werte eines Vitamins aufweisen.
Da die Höchstwerte in Relation zur Nährstoffdichte ermittelt wurden, sind hier auch einige Ausreißer zu beobachten.
So sind "Cola, kalorienarm" als Vitamin B2-Lieferant oder "Eierlikör" als Biotin-Lieferant grün hervorgehoben.
Unter ernährungswissenschaftlichen Aspekten sind diese Ergebnisse wohl kaum haltbar.
Dass hier mit rein mathematischen Verfahren gearbeitet wurde, wird spätestens bei "Tabasco" offensichtlich. Der Wert für Vitamin A = 0,00 mg ist hier grün (= Vitaminlieferant !) markiert. Logisch, das kein höherer Wert herauskommt. Bemisst sich doch hier die "übliche Verzehrsmenge" nach Tropfen.
Eine kritische Überprüfung der ermittelten Werte hätte den praktischen Nutzen des umfangreichen Tabellenwerks sicherlich erhöht.
Auch manche Produktbezeichnungen sind für den Nutzer wenig aussagekräftig.
Sind mit "Brötchen" nun Vollkorn- oder Weißmehlbrötchen gemeint?
Welche weiteren Zutaten enthält der "Brokkoli-Gratin"? Ist dieser z.B. mit Milchprodukten hergestellt?
Sind etwa "Steckrüben" nur als Eintopf zusammen mit Schweinebauch genießbar?
Hier fehlen mir die Angaben zu gegarten Steckrüben. Diese schmecken nämlich auch oder gerade ohne fettes Schweinefleisch.
Gut gefällt mir im ersten Teil des Buches die Beschreibung der einzelnen Vitamine mit ihrer Bedeutung für unsere Gesundheit. Hierbei sind auch die zu beobachtenden Mangelsymptome sowie die besten Vitamin-Quellen aufgeführt.
Auch die Tabellen zu den empfohlenen Tageszufuhrmengen, getrennt nach Alter und Geschlecht, geben sicherlich Anhaltspunkte, was der einzelne nun benötigt. Was mir hier fehlt ist die Information, ob es sich um die optimale Zufuhrmenge handelt oder um die Mindestmenge, die benötigt wird, um Mangelsymptome zu vermeiden.
Als Überblick über die Aufgaben der der einzelnen Vitamine und ihr Vorkommen in Lebensmitteln halte ich dieses Buch für empfehlenswert.
Wer einmal nachvollziehen möchte, welche Vitaminmengen er täglich tatsächlich zu sich nimmt oder um eine Mangelversorgung zu erkennen, dem bietet die
Vitamin-Ampeleinen guten Einstieg.
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